Seit rund einem Jahr leitet Michael Müller im Berliner Senat das Mammutressort Stadtentwicklung, welches aus den Verwaltungen für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Bau- und Wohnungswesen sowie Verkehr und Betriebe hervorgegangen ist. So beschäftigt ist Senator Müller, daß er nur selten in der Öffentlichkeit, genauer: der medialen Öffentlichkeit zu sehen ist.
Ob es um die Dauerkrise bei der Berliner S-Bahn geht, um die eingeleitete Vernichtung der noch recht umfangreichen historischen Berliner Gasbeleuchtung, um den schleppenden Ausbau des schienengebundenen Nahverkehrs in der Hauptstadt oder um Projekte des Wohnungsbaus ? in der Regel treten an Stelle des Senators, der bis vor kurzem auch noch Landesvorsitzender der SPD war (und dies unbedingt bleiben wollte), seine Staatssekretäre auf.
Erst am Mittwoch begehrte die Abendschau des RBB ein Interview mit Herrn Müller zum sich auch und gerade in Berlin immer weiter verschärfenden Thema der steigenden Wohnungsmieten. Leider hatte Herr Müller dafür keine Zeit.
Wofür er Zeit hat, zeigte er am Donnerstag: Unter den Blicken der aufmarschierten Berliner Medien weihte er eine Verkehrsampel ein. Und gab dazu auch Interviews.
Man muß eben Prioritäten setzen.