Überprüfen Sie einfach ? mehr oder auch weniger genau ?, ob das, was Sie sich ausgedacht haben, funktionieren könnte.
Testen Sie im Zweifelsfall nur das, was ohnehin unstrittig und für das Gesamtprojekt auch gar nicht so wichtig ist.
Stellen Sie völlig überraschend fest, daß es ganz dufte funktioniert.
Plärren Sie dieses Ergebnis heraus, bevor es eigentlich bekanntgegeben werden soll, damit sich die Botschaft ?Streßtest bestanden!? schon mal im kollektiven Bewußtsein festsetzt.
Scheren Sie sich auch nicht darum, daß das Ergebnis Ihrer Selbstüberprüfung eigentlich noch einer Kontrolle von unabhängiger Seite unterzogen werden sollte ? man weiß doch nie, was Gutachter herausfinden, die man nicht selbst bezahlt hat.
Setzen Sie darauf, daß der Journalismus mittlerweile soweit heruntergekommen ist, daß kaum ein Medienmensch fragen wird, wie genau Ihr ?Streßtest? eigentlich abgelaufen, wie fundiert und glaubwürdig er ist.
Vertrauen Sie auf Ihre Freunde in den Redaktionen, die mal wieder eine neue Sau durchs Dorf treiben (oder sich einfach bei ihren und Ihren Parteifreunden für höhere Aufgaben empfehlen) wollen, und deshalb verkünden, den ? auch schon ziemlich widerwärtigen ? ?Wutbürgern? würden nunmehr ?Trotzbürger? folgen, verbohrte, unverbesserliche Nein-Sager, welche sich nicht einmal von einem selbstgebastelten ?Streßtest? überzeugen lassen wollen. Und mittlerweile auch schon zu ungezügelter Gewalt neigen. Gegen wehrlose Bauzäune! (Oh mein Gott, man muß doch mal an die Bauzäune denken! ? Wenn man bedenkt, wie liebevoll und zärtlich hingegen die paar Dutzend Bäume im Schloßgarten gefällt wurden?)
Im letztgenannten Zusammenhang besonders beispielhaft waren übrigens die gestrigen ?Tagesthemen?, welche ganz und gar keinen (weiteren) Anlaß dafür boten, über eine Umbenennung der Sendung in ?Aktuelle Kamera? nachzudenken.
Aber ein, zwei Monate Erlaß des Mitgliedsbeitrags bei der CDU sollte es dafür doch schon geben?