Leben

1966 werde ich, gegen Ende des Jahres, in Berlin geboren, wo ich bis heute lebe.

1979-1983 besuche ich dieselbe Schule wie Benno Fürmann (allerdings bin ich schon weg, als er kommt).

1983-1985 besuche ich dieselbe Schule wie Meret Becker (allerdings ist sie schon weg, als ich komme).

1983 beginne ich kontinuierlich journalistisch zu arbeiten, zunächst für die alternative Kreuzberger Stadtteilzeitung Südost-Express, die bereits 1982 einen Text von mir veröffentlicht hat und wo ich zunächst vor allem über Ausstellungen schreibe und dann die Filmseiten entwickle, fülle und betreue (bis zur Einstellung des Blattes 1990).

1986 beginne ich zu studieren: Germanistik, Publizistik, Theaterwissenschaften.

1987 fängt man an, mir fürs Schreiben sogar Geld zu zahlen. Als Freier Journalist arbeite ich von da an hauptsächlich zu den Themen Film und Fernsehen, Architektur und Denkmalschutz, Verkehr und Berliner Geschichte.

1989 mache ich ein Praktikum in der Redaktion des SPD-Blattes Berliner Stimme. Im Auftrag des Kunstamtes Kreuzberg versuche ich bis 1991, die Künstlerszene des Bezirks zu erfassen (soweit sich diese das gefallen lassen will).

1991 bin ich erstmals als Urlaubs- bzw. Krankheitsvertretung in der Filmredaktion der Berliner Stadtzeitung Zitty tätig (bis 2000).

1992 erscheint mein erstes (Sach-) Buch: Krumme Touren. (Weitere Publikationen zwischen Buchdeckeln siehe hier).

1993 findet im Berliner Arsenal, dem Kino der Freunde der Deutschen Kinemathek (heute Arsenal e.V.), eine von mir angeregte und mitgestaltete Retrospektive des Journalisten und Filmemachers Will Tremper statt, dazu erscheint eine Publikation.

1994 erhalte ich für eine achtteilige Tagesspiegel-Serie über Berliner S- und U-Bahnarchitektur und deren Denkmalschutz eine Journalistenauszeichnung des Deutschen Preises für Denkmalschutz.

1998 werde ich Mitglied in der Jury für den Deutschen Preis für Denkmalschutz.

2004 beginne ich mich auch der Schönen Literatur zuzuwenden – weil mir endlich Geschichten einfallen, um die ich seit den Tagen der pubertätsüblichen Pennälerprosa vergeblich gerungen habe, aber auch weil die Betätigungsmöglichkeiten als Freier Journalist immer stärker eingeschränkt werden.

2007 erscheint u.a. die Comic-Adaption meiner Cocteau-Persiflage Die unmenschliche Stimme und ich fange an, weitere Bildgeschichten zu schreiben (die auch veröffentlicht werden, wohlbemerkt).

2011 erhalte ich ein Stipendium der DEFA-Stiftung für Recherchen zum Werk der Berliner Filmemacherin Dagmar Beiersdorf (die Ergebnisse werden 2013 in Buchform veröffentlicht), 2012 ein weiteres für Arbeiten über den Produzenten und Regisseur Hansjürgen Pohland, 2013 ein drittes für die Beschäftigung mit den Filmen von Uwe Frießner.

2012 initiiere ich das Projekt Berlin-Film-Katalog, in dessen Rahmen ich auch allmonatlich eine Berlin-Film-Rarität vorstelle (bis einschließlich 2023 im Brotfabrikkino, seither im Cosima-Filmtheater, wo schon im Herbst 2023 eine Reihe mit Wiederholungen startete) und arbeite seither auch verstärkt als Kurator von Filmreihen. Bei diesen wie bei anderen Gelegenheiten halte ich kurze einführende Vorträge zu Filmen – mittlerweile rund hundert pro Jahr (wenn nicht gerade Pandemie ist).

2014 ergibt sich aus der Verbindung zum Berliner Kulturzentrum Brotfabrik der Auftrag an mich, ein Pro­gramm mit historischen Filmen zu kuratieren: Zur Ausstellung Gasometer sprengt man nicht! In der WABE, die die Sprengung der Gasometer in Prenzlauer Berg behandelt, welche dreißig Jahre zuvor auf ungewöhnlich viel Widerstand gestoßen war. Ende des Jahres ist Pohlandfilm über den Produzenten und Regisseur Hansjürgen Pohland die erste von mir kuratierte filmhistorische Retrospektive im Berliner Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums. 2018 folgt dort Die coolsten Bilder des Wirtschaftswunders über den Kameramann Wolf Wirth, 2019 Bilder von drüben über die Darstellung des jeweils anderen deutschen Staates in der Spielfilmproduktion während der deutschen Teilung und Biotop der Frechheit, eine Retrospektive zum achtzigsten Geburtstag des Filmemachers Ulrich Schamoni, 2020 Berlin international mit selten gezeigten fiktionalen Blicken ausländischer Filmschaffender auf Deutschlands Hauptstadt aus dem Zeitraum 1924-1995.

2015 startet die von mir angeregte und mitgestaltete Dauerreihe Aus dem Fernseharchiv, die bis einschließlich 2023 im Zeughauskino stattfindet, ab 2024 in der Deutschen Kinemathek, die bei dieser Reihe schon zuvor Kooperationspartner des Zeughauskinos war.

2016 ermöglichen mir das Zeughauskino und CineGraph Babelsberg, in der Reihe Wiederentdeckt nicht nur (wie sonst in diesem Rahmen üblich) einen Film zu präsen­tieren, sondern eine erste vollständige Werkschau von Ingrid Reschke, der ersten Frau, die bei der DEFA einen abendfüllenden Spielfilm für Erwachsene insze­niert hat. Ihr Schaffen war bis dahin wenig beachtet worden, von ihrem Erstling Wir lassen uns scheiden stand seinerzeit nur eine schlecht erhaltene Archivkopie zur Verfügung. Für diese kleine Werkschau (Ingrid Reschke hatte bis zu ihrem frühen Tod nur bei vier länge­ren Filmen Regie führen können) hatte ich vor allem die entsprechenden DEFA-Akten gesichtet und ausgewertet.

2021 findet im Berliner Brotfabrikkino die von mir angeregte und gestaltete Retrospektive Schon wieder Wohnungsnot – Der Kampf ums Dach über dem Kopf – Berlin-Filme aus 100 Jahren statt. 2023 folgt dort Überblendung – Vergessene Bilder von Ost und West mit selten gezeigten Film- und Fernsehproduktionen, die während der deutschen Teilung die jeweils andere Seite darstellten. Dazu erscheint ein gleichnamiges Buch.

2024 gestalte, organisiere und verantworte ich die rund achtwöchige Retrospektive LoLa DaBei – Ein Sommer mit queerem West-Berliner Undergroundkino zu den achtzigsten Geburtstagen von Lothar Lambert und Dagmar Beiersdorf. Seit Anfang des Jahres gebe ich fast jeden Mittwochnachmittag eine kleine Einführung, wenn in den Eva-Lichtspielen ein neuer Beitrag in der Reihe Der alte deutsche Film läuft. Im Herbst erhalte ich für meine kuratorische Tätigkeit einen der Programmpreise der DEFA-Stiftung.

2025 beginnt im Januar im Cosima-Filmtheater die von mir angeregte und gestaltete Hommage Hilde hundert zum hundertsten Geburtstag von Hildegard Knef, die in Sichtweite des Veranstaltungsorts aufgewachsen ist. Die Reihe dauert bis zu dem Ehrentag Ende Dezember.